0176 3246 1842 vanessa@praxiscorrado.com

Sicherheit bei der Anwendung ätherischer Öle gewähren

Im Umgang mit ätherischen Ölen gibt es ein paar Regeln und Hinweise die dir helfen, die kleinen Pflanzenhelfer sicher und „gewinnbringend“ einzusetzen. Bei unsachgemäßem Gebrauch kannst du Nebenwirkungen bekommen und dir eher Schaden und Unwohlsein zufügen als Stärkung und Wohlbefinden.

Grundsätzlich:

  • Benutze nur ätherische Öle die 100% naturrein sind. Nicht alle Hersteller haben ein Bio Siegel. Trotzdem kannst du gute Qualität vorfinden, gerade regionale kleinere Hersteller für ätherische Öle oder fette Öle (Ölmühlen) sind nicht unbedingt „zertifiziert“, haben aber tolle Produkte. Ich arbeite mit einem oft beschimpften amerikanischen Hersteller, bei dem ich mir selbst Farmen angeschaut habe. Zuvor hatte ich 10 Jahre mit verschiedenen europäischen Marken hantiert. Ich kann wirklich sagen, dass seit ich seit 5 Jahren mit dem amerikanischen Hersteller arbeite, mein Leben sich so positiv verändert hat und so viele Dinge auf der emotionalen und persönlichen Ebene angestoßen wurden, dass ich es zu 100% den ätherischen Ölen und ihrem Potential zuschreibe. Jeder sollte die für sich richtige Qualität heraussuchen und die Hersteller direkt ansprechen. Ich stehe dir auch gerne zur Verfügung für Fragen.
  • Lagere die Ölfläschchen stets geschlossen an kühlen und trockenen Plätzen lichtgeschützt und halte sie von Kindern, senilen Senioren und Tieren fern.
  • Verbrauche ätherische Öle nach Möglichkeit innerhalb 1-2 Jahren. Teebaumöl innerhalb 6 Monaten. Hast du Mischungen mit Trägeröl erstellt, verbrauche diese bitte innerhalb von 3-6 Monaten. Am besten schreibst du dir das Öffnungsdatum des Produktes z.B. mit einem kleinen Aufkleber auf die Flasche. Hydrolate und Trägeröle haben ein schnelles Ablaufdatum, bitte achte darauf. Es gilt jeweils das erste ablaufende Mindesthaltbarkeitsdatum der Produkte.
  • Zitrusöle sowie Angelika sind photosensitiv und können bei direkter Sonneneinstrahlung eine veränderte
    Pigmentierung an den aufgetragenen Stellen oder sogar Verbrennungen auf der Haut hervorrufen. Daher sollte die direkte Sonneneinstrahlung mind. 24 Stunden nach Auftragen des Öls vermieden werden.
  • Inhalation stärkt dich seelisch/ psychisch und mental, Einreibung und Einnahme körperlich bzw. lokal.
  • Die innere Einnahme sollte stets in fachkundiger Begleitung durch eine Aromapraktikerin oder eine Aromatherapeutin erfolgen.
  • Allergien und Unverträglichkeiten: Allergiker sollten wissen, dass sie beim Öl der entsprechenden Pflanze allergisch reagieren können. Hydrolate bzw. Pflanzenwässer enthalten die wasserlöslichen Bestandteile einer Pflanze und können Reaktionen hervorrufen. Kaltgepresste Öle enthalten ebenfalls Eiweiße, auf die entsprechend allergische Reaktionen erfolgen können. Die meisten Öle jedoch werden bei der Herstellung dampfdestilliert. Bei diesem Herstellungsvorgang verbleiben die großen Proteinmoleküle im Pflanzenmaterial und gehen nicht in das Öl über. Nichtsdestotrotz kann es immer zu Allergie- oder Unverträglichkeitsreaktionen kommen, daher empfehle ich eine Kontaktprobe in der Ellbeuge: Ätherisches Öl mit 3% Verdünnungsgrad in die Ellbeuge auftragen und mind. 30 Minuten warten, ob eine Rötung, Schwellung, Erwärmung und/oder Juckreiz erfolgt. Wenn ja, solltest du das ätherische Öl nicht verwenden.
  • Hautreizende Öle: Es gibt aufgrund ihrer Biochemie hautreizende Öle, die nur unter fachkundigen Rat eingesetzt werden sollten. Die Monoterpenhaltigen Öle wie Zitrusöle und Baumöle stärken uns und unsere Abwehr, Monoterpen-Aldehyde wie Zitronengras, Citronella und die Melisse sind sehr gut für das Immunsystem und um uns geistig und seelisch zu erwecken. Teebaum, Eucalyptus globulus und Ravintsara aus der Gruppe der Monoterpen-Oxide wiederum regen uns an und helfen beim Ausscheiden und Abtransportieren.
  • Stark hautreizende Öle: Starke Reizung wird durch diese ätherischen Öle hervorgerufen: Monoterpen-Ketone wie in Pfefferminze, Kampfer, Salbei, Ysop (Hyssop), Rosmarin verbenon, Fenchel und Lavandin enthalten. Sie stabilisieren das Immunsystem mit viel Kraft und sind stärkend auf das Nervensystem. Die Phenole in z.B. der Nelke oder im Thymian (Thymus vulgaris ct. thymol) sind ebenfalls stark wirkungsreich für Immunsystem und Nervensystem. Nelke, Zimt, Basilikum und Anis aus der Gruppe der Phenylpropane erwärmen und durchbluten uns.
  • Hautpflegende Öle: Folgende Öle kannst du bedenkenlos einsetzen, weil sie hautpflegend wirken: Haut- und Seelenstreichler Monoterpen-Ester wie Geranie, Lorbeer und Ylang-Ylang, Haut- und Immunsystempfleger wie Monoterpen-Alkohole z.B. in Neroli, Thymian (Thymus vulgaris ct. linalool) oder Fichte. Entspannungsfördernde oder gar aphrodisierende Öle mit Ester wie z.B. Jasmin, die sogenannten „Psychoöle“ mit Sesquiterpenen wie Zeder, Karotte, Kamille blau oder Manuka. Die Sesquiterpen-Alkohole stimulieren unsere Drüsen und unsere Stimmung wie Neroli, Zypresse oder Kamille blau und die Sesquiterpen-Ketone pflegen unsere seelischen Wunden wie Vetiver, Immortelle (Helichrysum), Manuka und die wundervolle Rose.
  • Ärzte haben i.d.R. kein Fachwissen zu ätherischen Ölen und sind für die medizinische Begutachtung aktueller Prozesse wichtig, für aromapflegerischen Rat suchst du dir bitte eine aromakundige Person.

Anwendung:

  • Emulgiere bzw. verdünne ein ätherisches Öl in „physiologischer Dosierung“: 0,5%-3% (ab 3% = therapeutischer Bereich). Das bedeutet konkret: 1% bei 10ml sind 2 Tropfen ätherisches Öl. Möchtet du also eine 3% Mischung herstellen, nimmst du 6 Tropfen ätherisches Öl auf 10ml Trägeröl wie zum Beispiel V-6, Mandelöl oder Jojobaöl.
  • Maßgebend ist immer das Ziel der Anwendung: z.B. Wohlfühlmassage, Einsatz im Pflegebereich, psychische Unterstützung oder Einsatz bei kleinen Kindern (0,5%-1%) oder Sportmassage, Kinder ab 12 Jahren, körperliche Unterstützung oder akute Unterstützung (1%-3%)
  • Kinder unter 36 Monaten und sensible Menschen sollten Öle mit hohem Mentholgehalt (z.B. Pfefferminze, Eukalyptus Sorten, Rosmarin) nicht auf Kehlkopf oder Nacken aufgetragen bekommen (brennendes Gefühl, Gefahr von Atemstörungen).
  • Ätherische Öle von den Augen fernhalten und die Augen nicht mit ölbenetzten Fingern reiben.
  • Ätherische Öle nicht in die Ohren tropfen. Einmassieren außen und am Beginn des Gehörgangs ist erlaubt.
  • Bei besonderen Anwendergruppen wie kleine Kinder, Schwangere, Stillende, Menschen mit erhöhtem Blutdruck oder Epileptikern sollte vor der Anwendung von ätherischen Ölen fachkundiger Rat eingeholt werden. Öle wie z.B. Ysop, Salbei, Fenchel, Rosmarin, Pfefferminze oder Tanne sind für diese Personen nicht geeignet.
  • Kontraindikationen wie akuten Schmerzen, offene Hautstellen oder instabile psychische Lagen gehören in medizinische Hände.
  • Immer auf den Hauttyp achten.
  • Während und unmittelbar nach Abschluss der Chemotherapie ist das Arbeiten mit ätherischen Ölen untersagt. Ein Aufbau im Nachgang unbedingt erwünscht. Bitte mit dem Arzt abklären, wann die Wirkung der Chemomedikamente im Körper ausklingt.

Notfall oder „Nebenwirkung“

Einen echten Notfall habe ich gottseidank nur einmal erlebt, als eine Frau allergisch reagiert hat, sie ist direkt in die Notaufnahme gefahren und ist kein Risiko eingegangen. Folgende Punkte sollen dir im „worse case“ helfen, richtig zu reagieren:

  • Kopfschmerzen, Unwohlsein oder ein dämmriger Zustand: Bitte Frischluft zufügen und Wasser trinken. Überprüfe deine Öle Routine und die Verdünnung bzw. Dosierung.
  • Sollte es zu Rötungen oder Brennen auf der Haut kommen weil das Öl hautreizend ist, dient ein Trägeröl zum Beruhigen der entsprechenden Stellen. Generell sollte ein reines, fettes Öl verwendet werden und bei jeder Anwendung zur Sicherheit bereit stehen. Wasser verstärkt im Gegensatz die hautreizende Wirkung von ätherischen Ölen.
  • Bei allergischen Reaktionen wie erschwerte Atmung, starken Juckreiz, Schwellungen und Rötungen etc. bitte sofort einen Arzt oder die Notaufnahme aufsuchen.
  • Sollte ein ätherisches Öl in die Augen kommen, dann mit ein wenig Trägeröl auf einem Wattepad vorsichtig von außen nach innen auswischen. Das Spülen mit Wasser kann Brennen zunächst verstärken. Sollte das Brennen nicht abklingen, bitte zum Arzt gehen.
  • Wird ein ätherisches Öl verschluckt bzw. getrunken, kontaktiere bitte die Vergiftungszentrale.
  • Bei Krampfen oder Bewusstlosigkeit bitte stabile Seitenlage anwenden und die 110 anrufen, damit der Notarzt kommt.
Nicht vergessen

Ganz wichtig und oft nicht beachtet ist deine Trinkmenge am Tag. Generell sollte diese 30ml pro Kilogramm Körpergewicht täglich betragen. Ich spreche von stillem Wasser. Kaffee, Tee, gesüsste Getränke etc. zählen da nicht dazu. Wenn du mit ätherischen Ölen arbeitest, kommt im Stoffwechsel und im Körper einiges in Bewegung. Dein Körper benötigt genügend Wasser, um seine Vorgänge vital aufrecht zu erhalten und ausscheiden zu können.

Ich berate dich gerne wenn du weitere Fragen hast. Achtsamkeit und die Einhaltung o.g. Regeln ist unerlässlich um mit Freude und Bestärkung von ätherischen Ölen zu profitieren.

Deine Vanessa

Pin It on Pinterest

Share This